12.06.2019  Von   Florian Burchett

Whatsapp Recruiting - Bewerberkommunikation per Sprachnachricht

Tippen ist out. Telefonieren sowieso. Heute wird „gevoicemessaged“. Vor allem junge Generationen stillen ihr Mitteilungsbedürfnis zunehmend über das Versenden von Sprachnachrichten. Doch was bedeutet dieser Trend für die Kommunikation mit Bewerbern?

Die Anzahl deutscher WhatsApp-Nutzer steigt

Multitasking-Funktion kommt gut an


Schon in 2015 wurden geschätzte 200 Millionen Sprachnachrichten täglich via Whatsapp versendet. Seitdem ist diese Zahl deutlich gestiegen, nicht zuletzt durch die > 1 Mio. Nutzer, die sich jährlich neu registrieren. Ein Whatsapp-Verlauf wie der obige ist unter den heutigen Young Talents vollkommen üblich. Spätestens mit WhatsApps „Lock-Funktion“, welche das Aufnehmen von Sprachnachrichten auch ohne das durchgängige Halten des Mikrofonknopfs ermöglicht, wird unter den zukünftigen Young Professionals häufig ausschließlich in dieser Form kommuniziert. Parallel kann alles Weitere erledigt werden, Hauptsache Multitasking. 


Alternative Kommunikationswege zur Bewerberansprache

WhatsApp holt als favorisierter Kanal auf


Als beliebtester Kontaktweg zur Kommunikation mit HR oder Fachbereich liegt die E-Mail immer noch auf Platz 1, wie die Zalvus HR-Digital Studie 2019 kürzlich herausfand. Alternative Kontaktwege gewinnen allerdings immer mehr an Relevanz. Während bei erfahrenen Fachkräften der Austausch über berufliche Profile wie Xing & LinkedIn zunimmt, favorisieren gerade jüngere Talente die Kommunikation über Messenger-Dienste wie WhatsApp, Facebook Messenger oder iMessage.


Generell herrscht bei der Generation Y und Z großes Misstrauen, wenn ein Anruf einer unbekannten Nummer eingeht. Nicht zuletzt, da diese Generation größtenteils ohne die Nutzung eines Festnetzes aufgewachsen ist und es entsprechend ungewohnt ist, ein Telefonat von einem anonymen Anrufer entgegenzunehmen.


Eignung für jüngere Zielgruppen

Sprachnachricht beim Erstkontakt schafft Vertrauen


Gerade bei der Suche nach Azubis, Berufseinsteigern und latent suchenden Young Professionals ist die Rate der Rückmeldungen auf Anschreiben via WhatsApp deutlich höher als Antworten auf standardisierte E-Mails zur Bestätigung einer Bewerbung. Noch nativer für diese Zielgruppe ist eine Erstansprache via Sprachnachricht, in der man den Kandidaten für ihr Interesse an der Position dankt, den anstehenden Bewerbungsprozess beschreibt und erfragt, ob die zukünftige Kommunikation via Text, Sprachnachricht oder Anruf erfolgen soll. Da diese Art der Kommunikation der Zielgruppe aus dem Alltag bekannt ist und Flexibilität generell geschätzt wird, steigt das Vertrauen zum Unternehmen bereits vor dem ersten Interview. 


Trotz aller Herausforderungen im Datenschutz, der technischen Machbarkeit und der Vielzahl an Trends und Methoden zur Kommunikation, sollten Recruiter stets das Verhalten der für sie relevanten Zielgruppen analysieren und offen für Experimente in der Bewerberkommunikation sein. Auf einem kandidatenzentrierten Bewerbermarkt ist die Erfahrung von Kandidaten entlang des Bewerbungsprozesses eines der wichtigsten Kriterien für ein nachhaltiges Recruiting.


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