"Google for Jobs" - Was Sie über die Nr. 1 Jobbörse wissen müssen!
Über Nacht auf Platz eins
Bereits im Jahr 2017 erschien „Google for Jobs“ in den USA. Mittlerweile ist das Feature in über 100 Ländern verfügbar – seit dem 22. Mai 2019 auch in Deutschland. Dabei ist die Live-Schaltung für die HR-Abteilungen Deutschlands ungefähr das gewesen, was das iPhone für die Mobilfunkindustrie war – ein Gamechanger.
Ungefähr 80% aller Jobsuchen beginnen mit einer Google-Suche, weshalb „Google for Jobs“ praktisch über Nacht Jobbörsen bezüglich organischem Traffic abgelöst hat. Viele Jobbörsen (z.B. Xing, LinkedIn, Facebook, Glassdoor und Monster) haben deshalb das Angebot einer Zusammenarbeit seitens Google angenommen. Diese begrüßen das neue Produkt und bemerken, dass durch dessen Einführung der Wettbewerb in der Branche wieder angekurbelt würde. Doch 23 andere Online-Stellenmärkte, allen voran Axel Springers Stepstone, stellen sich quer oder klagen sogar. Der Vorwurf: Google missbrauche seine Marktmacht. Die Brisanz und vor allem Relevanz des Themas sind somit evident.
Doch was genau ist „Google for Jobs“? Wie können Sie das Feature nutzen? Gibt es nach vier Monaten bereits bewährte Handlungsempfehlungen? Dieser Artikel möchte genau das für Sie zusammenfassen – einfach, auch für Nicht-Informatiker.
Rich Snippet, Crawler, strukturierte Daten… Bitte was?!
„Google for Jobs“ agiert als Stellenmarkt innerhalb der normalen Google-Suche. Wenn Sie nun also beispielsweise nach „Mechaniker Berlin“ suchen, bekommen Sie u.a. Folgendes angezeigt:
Dieses Format nennt man bei Google ein Rich Snippet. Bekannt ist Ihnen diese Darstellung der Inhalte eventuell schon von Geschäften, (Flug-)Reisen, Kochrezepten oder Ähnlichem. Nun gibt es diese Rich Snippets also auch für Jobs. Der Bewerber wird bei einem Klick darauf nicht (wie über die übliche Suche) auf eine externe Unternehmensseite weitergeleitet, sondern kann direkt in der Ergebnisliste den Anzeigentext einsehen und sich unter Angabe der E-Mail-Adresse bewerben.
Doch woher weiß Google, dass es sich hier um ein Stellenangebot handelt und nicht um ein Kochrezept? Und woher bekommt Google diese Informationen?
Das Kerngeschäft Googles ist es seit jeher, Webseiten zu analysieren und sie zu indexieren. Einfach erklärt heißt das: Google schickt ein Programm -einen sogenannten Crawler- durch das Netz und lässt diesen viele Millionen von Internetseiten auswerten. Dazu schaut sich das Programm den HTML-Code der Seite an und versucht mithilfe der darin enthaltenen Informationen herauszufinden, worum es sich handelt. Je nach Qualität und Quantität der Informationen entscheidet Google dann, ob die Seite relevant ist und falls ja, wie prominent diese bei einer bestimmten Suche angezeigt wird. Das bedeutet für Sie also: Die Stellenanzeige muss, damit sie von Google korrekt gefunden und ausgewertet werden kann, als separate Landing-Page auf Ihrer Webseite zu finden sein. Eine Verlinkung auf ein PDF oder gar JPEG-Datei bringt Ihnen an dieser Stelle gar nichts.
Wer möglichst prominent bei einer Google Suche angezeigt werden will, sollte es dem Crawler darüber hinaus einfach machen und möglichst viele Informationen bereitwillig hergeben. Dies geschieht über strukturierte Daten. Mithilfe der korrekten Bezeichnung für jede Information können Sie dem Programm von Google also zeigen, um was es sich bei Ihren Inhalten handelt. Im Falle einer Stellenanzeige für „Sales Manager (w/m/d)“ sieht das wie folgt aus:
Die korrekte Nomenklatur für die strukturierten Daten einer Stellenanzeige finden Sie auf schema.org. Wie unschwer zu erkennen ist, handelt es sich hierbei eher um ein Thema für Ihre IT-Abteilung. Sollten Sie also eine Implementierung von „Google for Jobs“ in Ihrem Recruiting erwägen, empfiehlt es sich, HR, Marketing, und IT an einen Tisch zu setzen und das Thema bearbeiten zu lassen.
Falls Sie sich jedoch selbst weiter über die technische Realisierung informieren möchten, finden Sie alle Informationen in der Dokumentation über "Google for Jobs". Dort finden Sie alle Informationen über die Implementierung sowie Best Practices. Ob Ihre strukturierten Daten letztendlich korrekt von Google gelesen werden können, lässt sich mit diesem Tool überprüfen.
Eine anschauliche Übersicht und Checkliste, ob Ihr Inserat bei „Google for Jobs“ zu finden ist, finden Sie auf dieser Seite. Fragen Sie auch Ihre externen Dienstleister (z.B. Betreiber Ihrer Karriereseite / Bewerbermanagement-Systeme oder externe Personalberater), ob sie das Feature bereits erfolgreich nutzen.
Wie Sie ihr Inserat technisch optimal präsentieren, haben wir nun also geklärt. Doch gibt es auch Möglichkeiten zur inhaltlichen Optimierung?
Transparenz zahlt sich aus / Angabe des Gehalts steigert Konvertierung
Wie bereits erwähnt, ist Google immer interessiert an umfangreichen Datensätzen. Das hat vor allem einen Grund: Google möchte die Anwendung für den Endnutzer so angenehm wie möglich gestalten.
Deshalb gibt es Pflichtangaben, die auf ihrem Inserat nicht fehlen dürfen:
- Die Berufsbezeichnung
- Das Datum, an welchem die Stellenausschreibungen gepostet wurde
- Die vollständige Beschreibung der Stelle (inklusive Aufgaben sowie erwartete Qualifikationen und Fähigkeiten)
- Der Name des ausschreibenden Unternehmens
- Die Adresse des Standorts, an dem der Mitarbeiter arbeiten wird
- Das Datum, an dem die Stellenausschreibung ausläuft
Soweit so gut – diese Informationen finden sich jedoch auf so ziemlich jedem herkömmlichen Inserat. Wie können Sie sich also positiv von der Konkurrenz abheben? Hier einige Hinweise zur Optimierung Ihrer Ausschreibung:
- Erwähnen Sie die Art der Anstellung (Festanstellung, Vollzeit, Teilzeit, befristet, etc.).
- Geben Sie jeder Stellenanzeige eine eindeutige Identifikationsnummer und kommunizieren Sie diese auf dem Inserat.
- Fügen Sie der Stellenanzeige Ihr Firmenlogo hinzu. Dadurch heben Sie sich rein visuell von der Konkurrenz ab und werden von Google prominenter platziert.
- Machen Sie Angaben zum Gehalt (Basisgehalt oder Gehaltsspanne, monatlich, jährlich, etc.)
Bei alledem sollten Sie natürlich beachten, dass die Informationen durch strukturierte Daten entsprechend gekennzeichnet sind. Durch das Beachten dieser Punkte dürfte Ihre Stellenanzeige weit besser abschneiden als der Durchschnitt.
Scheuen Sie gerade vor dem vierten Punkt nicht zurück! Es konnte nachweislich gezeigt werden, dass die Angabe des Gehalts die Konvertierung von Interessenten um knapp 20% erhöht. Da die meisten Unternehmen das Gehalt nicht angeben, haben Sie hier die Chance, eine Vorreiterrolle einzunehmen und nachhaltig die Candidate Experience sowie Ihr Employer Branding zu stärken. Weitere Informationen zur Optimierung Ihrer Stellenanzeige finden Sie in der HR-Digital Studie 2019.
—
Den nächsten Artikel nicht verpassen:
zum Newsletter anmelden
—
Woher wir das alles wissen?
mehr über ZALVUS erfahren
—