17.03.2023  Von   Zalvus

Gewusst-wie // Akzeptanz für Unterschiede stärken

Diversity ist seit einigen Jahren in aller Munde. Doch Unterschiede zwischen den Teammitgliedern können nur Vorteile bieten, wenn sie auch akzeptiert werden. Wir haben festgehalten, wie man eine Teamkultur schafft, die dies fördert.

Immer mehr Unternehmen setzen auf Diversity Recruiting und achten bei der Zusammenstellung ihrer Teams auf Quoten. Das ist nicht nur ein Schritt in Richtung Equality, sondern steigert auch nachweislich die Produktivität. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Wer gezielt Personen mit unterschiedlichen Hintergründen, Erfahrungen und Persönlichkeiten einstellt, profitiert von vielen unterschiedlichen Sichtweisen und Ideen. Doch Unterschiede zwischen Teammitgliedern bringen nicht nur Vorteile, sondern auch Konfliktpotenziale mit sich.


Unternehmen stehen in der Verantwortung, eine Kultur zu etablieren, die diese Konflikte erkennt und löst. Die folgenden vier Schritte können dabei helfen:


Schritt 1: Verständnis für den Ursprung schaffen


Um Unterschiede akzeptieren zu können, müssen alle Teammitglieder ein Verständnis dafür aufbauen, wo die Konflikte herkommen. Einige Alltagssituationen:


1) Eine Berufseinsteigerin und ein Kollege mit 30 Jahren Berufserfahrung arbeiten an einem gemeinsamen Konzept. Während sie Konzepte aus dem Studium umsetzen möchte, besteht er auf Altbewährtes.


2) Eine Mitarbeiterin arbeitet nach dem Pareto-Prinzip, ihr Kollege neigt zum Perfektionismus. Beide arbeiten am gleichen Großprojekt.


3) In einem Team hat es sich fest etabliert, gemeinsam nach Feierabend ein Bier zu trinken. Ein Mitarbeiter nimmt nie teil, da er direkt nach Feierabend sein Kind aus der Kita abholt.


4) In Unternehmen XY verbringt das gesamte Team die Mittagspause gemeinsam. Eine Kollegin zieht sich wiederholt zurück, weil sie Zeit lieber mit sich selbst verbringt.


Sämtliche beschriebene Situationen bieten Konfliktpotenziale, die entweder aufgrund unterschiedlicher Erfahrungen, Arbeitsweisen, Lebenssituationen oder Persönlichkeiten entstehen. Keiner dieser Konflikte findet den Ursprung in persönlicher Antipathie.


Es gilt, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass auch die unverständlichen Entscheidungen und Verhaltensweisen Anderer berechtigt und kein Angriff gegen die eigene Person sind. Dabei können Schulungen und Teamcoachings gezielt unterstützen.


Schritt 2: Sich auf Gemeinsamkeiten besinnen


Wer sich nur auf Unterschiede konzentriert, hat es mitunter schwer, ein Miteinander zu schaffen. Ein echtes Teamgefühl kann dadurch nicht entstehen. Deshalb ist es wichtig, auch die Gemeinsamkeiten zu sehen.


Eine Gemeinsamkeit verbindet dabei alle, wenn auch vielleicht aus unterschiedlichen Gründen: Alle Mitarbeitende arbeiten im gleichen Team. Sie verfolgen die gleiche Ziele, glauben an die gleiche Mission und teilen die gleichen Werte. Das ist eine starke Grundlage, um darauf aufzubauen und kann durch gemeinsame Events, Betriebsausflüge und Aktivitäten weiter verstärkt werden.


Natürlich ist auch die Verbindung über persönliche Gemeinsamkeiten möglich. Ob über den gleichen Musikgeschmack, das gleiche Hobby oder den gleichen Sportverein - sie alle bieten Anknüpfungspunkte. Entscheidend hier: Jede Person hat ein Recht auf Privatsphäre. Fördern Sie das Verständnis dafür, dass Personen, die nicht über ihr Privatleben sprechen, ebenfalls fest zum Team gehören.


Schritt 3: Die Vorteile sichtbar machen


Diverse Team führen nachweislich zu besseren Ergebnissen. Doch das hilft den einzelnen Teammitgliedern nicht, wenn sie nichts davon mitbekommen. Es gilt also, positive Erfolgserlebnisse zu erkennen und sichtbar zu machen. Dies gelingt, indem positive Zusammenarbeiten für alle öffentlich hervorgestellt werden.


Der Input anderer hilft nicht nur bei der Arbeit an gemeinsamen Aufgaben, sondern auch bei der Bearbeitung eigener Projekte. Formate für den Wissensaustausch, in welchen einzelne Teammitglieder eigene Ideen und Best Practices vorstellen können, schaffen Inspiration für die Arbeit jedes/jeder Einzelnen. Durch diesen regelmäßigen Austausch gewinnt das Team nicht nur neue Inspirationen, sondern entwickelt auch ein tiefgreifenderes Verständnis für einzelne Personen, ihr Wissen und ihre Hintergründe und eröffnet sich somit neuen Horizonten.


Schritt 4: Als positives Beispiel vorangehen


Diverse Teams gibt es heute in vielen Unternehmen, doch in den Managementebenen hat sich häufig nichts verändert. Die Führungsetage setzt sich nach wie vor aus dem gleichen Typ Mensch zusammen. Um wirklich überzeugend Akzeptanz schaffen zu können, ist es aber entscheidend, dass sich Unterschiede nicht nur in den unteren Ebenen, sondern in allen Bereichen des Unternehmens zeigen.


Die Grundlage für die echte Akzeptanz von Unterschieden ist es also, nicht nur zu reden, sondern auch zu machen und einen Schritt voranzugehen.



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