Mehr Einstellungen durch den richtigen Umgang mit dem Bewerber
In den vergangenen Teilen dieser Serie haben wir bereits Anstöße für ein strategisch überzeugendes Recruiting gegeben. Wir haben gezeigt, wie man erfolgreiche Inserate erstellt, wo und wann man Kandidaten am besten erreicht und wie man Recruiting-Kampagnen mithilfe von Daten optimieren kann. Im Zentrum aller Beiträge steht die Erkenntnis, dass Unternehmen sich auf die Aktivierung passiv suchender Personen konzentrieren müssen, um auf einem kandidatenzentrierten Bewerbermarkt und im "War-for-Talents" zu bestehen. Dabei geht es nicht nur darum, diese Kandidaten effizient zu erreichen. Ein weiterer Aspekt zur Optimierung Ihres Recruitings ist die Aufwertung Ihrer „Candidate Experience“ – also die Erfahrung, welche ein Bewerber im Laufe des Bewerbungsprozesses durchläuft. Verbessern Sie diese Erfahrung, so können Sie nicht nur die Bewerberzahlen für einzelne Vakanzen erhöhen, sondern auch nachhaltig Ihre Arbeitgebermarke stärken.
Konvertierung steigern // Die Candidate Experience bringt die Bewerbung
Zur Besetzung einer Vakanz bringt Ihnen eine große Reichweite allein noch keinen Erfolg. Es bringt Ihnen keinen Mehrwert, wenn Ihr Inserat von einer Vielzahl von Menschen gesehen wird, sich letzten Endes aber keine qualifizierten Personen bewerben. Je besser die Erwartungshaltung der Kandidaten an Ihren Bewerbungsprozess getroffen wird, desto stärker ist die Konvertierung vom Interessenten zum Bewerber. Grundsätzlich gilt: Der Prozess sollte für den Bewerber einfach, schnell und transparent ablaufen.
Kann sich ein Kandidat die Kontaktaufnahme grundsätzlich vorstellen, nachdem er Ihr Inserat gesehen hat, sollte es ihm möglichst leicht gemacht werden, Interesse zu bekunden. Viele Karriereseiten verlangen immer noch die Erstellung eigener Bewerbungs-Accounts oder die manuelle Eingabe vollständiger Lebensläufe, dabei ist die Konvertierungsrate durch One-Click Verfahren (z.B. durch die Anbindung von Xing, LinkedIn oder Facebook) acht Mal so hoch, wie die HR-Digital Studie zeigt. Setzen Sie aber nicht auf nur einen Kontaktweg. Die Zielgruppen unterscheiden sich und jeder Kandidat hat einen anderen favorisierten Kanal. Auch wenn Bewerber die anfängliche Kommunikation via E-Mail noch immer favorisieren, gewinnen alternative Kontaktwege an Relevanz. Gerade jüngere Bewerber bevorzugen häufig die Kommunikation via WhatsApp, meistens sogar durch Sprachnachrichten als Kommunikationsplattform.
Reduzieren Sie generell die Hürden für Bewerber, indem Sie z.B. vollständige Bewerbungsunterlagen erst später im Prozess anfordern, wenn das Interesse des Kandidaten noch größer ist.
Arbeitgebermarke stärken // Individuell, zeitnah & transparent kommunizieren
Wann haben Sie sich das letzte Mal selbst über Ihre Karriereseite beworben? Gibt es beispielsweise längere Wartezeiträume für Bewerber? Hat der Bewerber einen Überblick über den gesamten Bewerbungsprozess und was er zu erwarten hat? Ist dem Bewerber zu jedem Zeitpunkt klar, in welchem Prozessschritt er sich befindet? Eine qualifizierte und viel umworbene Fachkraft sollte sich zu keinem Zeitpunkt als „Nummer“ in Ihrem System verstehen. Ein transparentes Erwartungshaltungsmanagement und ehrliche Wertschätzung sind hier die Schlüssel zum Erfolg. Der Bewerber möchte stets wissen, welche Schritte bis zur Einstellung folgen werden, mit welchem zeitlichen Ablauf er rechnen kann und was von ihm erwartet wird. Darüber hinaus möchte er sich individuell behandelt und wertgeschätzt wissen. Eine authentische Kommunikation ist ein weiterer Schlüssel zum Erfolg. Sprechen Sie also mit dem Kandidaten so, wie er es auch später im Arbeitsumfeld erleben wird. Vermeiden Sie starr wirkende Standard-Mails und versuchen Sie möglichst individuell zu kommunizieren. Klären Sie Kandidaten außerdem rechtzeitig und proaktiv über neue Prozessschritte, sowie etwaige Wartezeiten auf.
Spielen Sie Ihren Bewerbungsprozess doch selbst einmal durch und analysieren Sie, ob dieser nach den oben genannten Kriterien optimiert ist. Ein noch besseres Bild erhalten Sie jedoch, indem Sie sich die Meinung externer Betrachter einholen. Sammeln Sie Feedback -ob positiv oder negativ- und nehmen Sie dieses ernst. Wie ist beispielsweise Ihr Bewerbungsprozess auf Kununu bewertet? Diese Bewertung sollte deutlich über vier Sternen ausfallen, wenn man von einer positiven "Candidate Experience" sprechen möchte. Kommentieren Sie diese Bewertungen und treten Sie in einen aktiven Diskurs mit Ihrer Zielgruppe. Holen Sie sich darüber hinaus standardisiert Feedback von eingestellten Mitarbeitern ein. Diese Maßnahmen haben einen positiven Einfluss auf das zukünftige Arbeitsklima der Kollegen und die Retention der neuen Mitarbeiter.
Fazit // Eine positive Candidate Experience bringt nachhaltige Vorteile
Ist die Zufriedenheit eines Bewerbers im Laufe des Recruiting-Prozesses hoch und fühlt dieser sich verstanden und wertgeschätzt, so ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass erreichte Kandidaten auch bald zum neuen Kollegen werden. Darüber hinaus stärken die positiven Erfahrungen Ihrer Bewerber Ihre Arbeitgebermarke, die langfristig zu mehr organischen Bewerbungen auf ausgeschriebene Vakanzen führen kann.
—
Den nächsten Artikel nicht verpassen:
zum Newsletter anmelden
—
Woher wir das alles wissen?
mehr über ZALVUS erfahren
—